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Fotoecke – Sportfotographie

Hier geht es um Geschwindigkeit und Reaktionsschnelligkeit. Die Anforderung bei der Aufnahme sich bewegender Menschen ist, sauber fokussierte, nicht verwackelte Bilder zu erhalten, die gleichzeitig einen konzentrierten Bildausschnitt haben. Dies ist auch der Grund, warum hierfür im Grunde nur Spiegelreflexkameras in Frage kommen: Sie fokussieren schnell, können dabei bewegte Motive sicher verfolgen, lassen hohe ISO-Zahlen bei guter Bildqualität zu und haben einen optischen Sucher, der im Gegensatz zu elektronischen Suchern alles wirklich in Echtzeit zeigt, also ohne jegliche Verzögerung.

Bilder mit D80 und Zoom 18-200 mm

Eine hohe mögliche Bildrate ist vorteilhaft, aber nicht entscheidend. Entscheidend ist das gesamte Ansprechverhalten, also wie lange braucht die Kamera vom Anfokussieren bis zum aufgenommenen Bild. Nicht nur die Kamera selbst, sondern auch das Fokussystem des Objektivs ist wichtig, denn hier gibt es ebenfalls große Unterschiede. Besonders schnell reagieren Objektive mit Innenfokussierung, bei denen wenig Masse über kleine Strecken bewegt werden muss.

Typische Sportbilder, aufgenommen mit der Digi-Knipse... Wo ist der Sportler? Und wer?

Die Sache mit dem konzentrierten Bildausschnitt ist hauptsächlich Aufgabe des Fotographen. Weitwinkelaufnahmen mit einer winzigen Person in der Mitte sind einfach zu machen (dafür reicht auch die Digiknipse), aber langweilig. Für dynamisch aussehende Bilder muss man die Sportler mehr oder weniger nah heranholen. Das Bild kann die ganze Person erfassen mit wenig Platz drumherum, aber auch Quasi-Porträts sind möglich. Je näher man heran will, desto mehr Fingespitzengefühl ist nötig und desto reaktionsschneller muss die Kamera sein. Und man braucht ausreichend Brennweite.

Dies alles zusammen ist der Grund, warum bei den Profis Objektive wie 2,8/70-200 so beliebt sind. Wegen des relativ kleinen Zoombereichs der hochlichstarken Zooms laufen Sportfotographen meistens mit 2 oder mehr Kameras mit verschiedenen Objektiven durch die Gegend. Die Ausrüstung wiegt dann leicht 5 kg und mehr. Bei Sportarten, bei denen man nicht so dicht an die Aktiven herankommt, sind auch Telekanonen mit 400 oder 600 mm Brennweite beliebt mit Gewichten um die 5 kg und Preisen um die 10.000 € nur fürs Objektiv.

Praxistipps

Für den Hobbyfotographen ist Profiausrüstung viel zu teuer und zu unhandlich. Sehr praktisch ist daher eine Spiegelreflex-Kamera im DX-Format-Kamera mit einem Superzoom wie z.B. einem 18-200. Kameras ohne optischen Sucher sind (Stand 2015) immer noch zu langsam beim Fokussieren (was sich in den kommenden Jahren ändern mag).

Hier sind Vorschläge für die Kamera-Einstellungen. Alles muss in die Geschwindigkeit! Selbst eine 1/350 oder 1/500 Sekunde sind oft noch zu langsam, je nach Sportart. Vergesst die Pixelzählerei – die Objektive sind bei offener Blende gut genug und ISO 800 oder 3200 merkt hinterher kein Mensch. Verwackelte oder defokussierte Bilder bemerkt hingegen jeder. Deshalb:


© D. Bettge; 14.7.2011, letzte Änderung: 18.11.2015