Tandem Survey - Ergebnisse |
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Der deutsche Fragebogen lief seit dem 12.9.2000, die englische Version folgte am 20.11.2000, Abschluss am 21.12.2000. Folgende Struktur ist zusammengekommen:
Mittlerweile gibt es einige Auswertungen einzelner Parameter. Kombinierte Auswertungen wie z.B. "Haben 26-Zoll-Tandem weniger Speichenbrüche und wenn ja, woran liegt das?" kommen später.
Natürlich haben nicht alle Einsender alle Fragen ausgefüllt, deshalb ist jeweils angegeben, in wievielen Fragebögen die jeweilige Frage beantwortet wurde (n = ...).
[Hersteller] [Kaufpreise] [Zufriedenheit] [Einsatzzweck] [Transport] [v_max] [Team-Gewicht] [Tandem-Gewicht] [Rahmen] [Laufleistung] [Pedalen] [Laufräder] [Antrieb]
Hersteller: Als erstes überrascht doch die große Typenvielfalt (104 verschiedene Hersteller). Ein großer Monopolist ist nicht zu erkennen, allerdings entspricht die Anzahl der Nennungen des jeweiligen Herstellers ungefähr seinem Renommé in Bezug auf Tandems. Der Anteil von Santana ist mit 21 % am höchsten. Cannondale hat seinen guten Ruf auch im Tandem-Bereich etabliert (14 %). Alle weiteren folgend mit gebührendem Abstand. KHS ist der Aufsteiger der letzten Jahre und ist weit nnach vorne vorgerückt (4 %). Auch andere Hersteller scheinen mit Tandems der mittleren Preiskategorie neue Freunde zu finden. Marken wie Gleiss werden praktisch nur in Europa gefahren, andere wie Co-Motion oder Bilenky fast nur in den USA. Klassiker wie Dawes (2 %) sind weit zurückgefallen.
Hersteller seit 1998: Tandems, die seit 1998 neu gekauft wurden. Hier sind die Positionen der beiden Führenden vertauscht: Cannondale hat mit 20 % Santana den Rang abgelaufen (16 %). Weit vorne stehen Newcomer wie KHS, Longbikes, Stevens und Ventana. Alle Stevens-Tandems sind von 1998 oder neuer. Überhaupt scheint eine Verlagerung zu Firmen stattgefunden zu haben, die relativ preiswerte, aber trotzdem durchdachte Tandems anbieten. Bemerkenswert ist auch, dass sich Rans Recumbents mit seinem Liegetandem Screamer auf den 7. Platz vorarbeiten konnte.
Kaufpreise: Angegebene Kaufpreise, nicht inflationsbereinigt. Es ist bisher nicht zwischen Neu- und Gebraucht-Käufen unterschieden. Aber auch die Neupreise gehen von unter 1.000 DM bis über 15.000 DM für Zweisitzer.
Zufriedenheit: Es wurde gefragt, ob das jeweilige Team dieses Tandem wieder kaufen würde (ja/nein), ob es direkt nach dem Erwerb damit zufrieden war (Stufen von 1 bis 4) und ob es jetzt - nach möglichen Änderungen - damit zufrieden ist (Stufen von 1 bis 4).
Einsatzzweck: Einige Kategorien konnten angekreuzt werden, wobei auch Mehrfachnennungen möglich waren. Eine Kategorie "Weg zur Arbeit" war leider nicht vorgesehen.
Transport: Erstaunlich viele Tandem-Teams benutzen Anhänger, sowohl für Gepäck- als auch für Kinder-Transport. Für mitfahrende Kinder werden außerdem noch Trailerbikes und Stokid-Zusätze benutzt. Stokid-Zusätze sind in USA erheblich häufiger als in Europa.
Höchsgeschwindigkeit: Verteilung der angegebenen Höchstgeschwindigkeiten. Die Werte bei 25 und 30 km/h beruhen möglicherweise darauf, dass die Frage falsch verstanden wurde. Die meisten Teams sind schon einmal um die 70 km/h gefahren, und auch bis 100 km/h sind die Kategorien recht gut besetzt. Schnellfahren scheint den Tandemisten Spaß zu machen.
Team-Gewicht: Verteilung der angegebenen Team-Gewichte (Körpergewicht Captain + Stoker). Es wird berücksichtigt, dass manche Teams mehrere Tandems fahren. Jedes Team geht nur einmal ein. Die Werte unter 100 kg sind vermutlich haupsächlich Teams aus einem Erwachsenen und einem Kind. Die sehr hohen Gewichte stammen von Triplets oder noch längeren Gefährten.
Gewicht: Verteilung der angegebenen Tandem-Gewichte inklusive aller Triplets und Quadruplets. Die leichtesten Renntandems wiegen ca. 13 kg. Die höchsten Gewichte stammen nicht nur von Triplets, es gibts auch Tandems, die 35 kg wiegen.
Rahmengeometrie: Horizontale Länge des hinteren Oberrohres.
Laufleistung: Verteilung der angegebenen letztjährigen Tandem-Fahrleistungen. Der Mittelwert (Median) liegt bei 1500 km. Die meisten benutzen ihr Tandem offenbar als Gelegenheitsrad, aber bis zu 5000 km pro sind nicht ungewöhnlich. Es wäre interssant zu wissen, wie groß der Anteil des Tandemfahrens an den gesamten Rad-Kilometern bei den verschiedenen Teams ist.
Pedalen: Art der Pedalen auf der Captain- und der Stoker-Position. Auf der Stokerposition sind ein paar weniger Systempedalen zu finden. Der Anteil des SPD-Systems ist extrem hoch, selbst wenn man konservativ schätzt, dass die meisten derer, die zu dieser Frage keine Angaben gemacht haben (ca. 25 %), vielleicht keine Systempedalen fahren. Dies zeigt, dass dieses System unter Tourenfahrern nach wie vor sehr beliebt ist, wozu die Tandemisten dieser Umfrage in hohem Maße gehören, s. Graphik "Einsatzzweck". Die Teams, die Fragebögen ausgefüllt haben, sind sicherlich zu den versierteren Radfahrern zu zählen, anders kann ich mir nicht erklären, dass nur unter 10 % (!) der Einsender "normale" Pedalen fahren.
Laufradgröße: Im Großen und Ganzen gibt es halt Tandems mit 26-Zoll-MTB-Rädern und solche mit 28-Zoll-Rädern. Einige Liegeräder und Falträder verwenden 20-Zoll-Räder vorn und hinten oder nur vorne.
Speichenzahl am Hinterrad: Grob gesagt fährt je ein Drittel 36, 40 und 48 Speichen am Hinterrad. Alles andere ist sehr selten. Die Laufräder mit 5 Speichen sind die Carbon-Räder von Aerospoke, von denen es Tandemversionen gibt.
Klemmweite: Alles kommt vor, wobei die drei bekannten Tandem-Klemmweiten 140, 145 und 160 mm den größten Teil des Kuchens teilen.
Reifenbreite: Ab einer Breite von 23 mm ist alles in wesentlichen Anteilen vertreten, was der Markt hergibt. Die mit Abstand am Häufigsten benutzten Breiten sind 28 mm und 32 mm, die zusammen an übe 40 % aller Tandems anzutreffen sind.
Speichenbrüche: Im Gegensatz zur häufig zu hörenden Volksweisheit sind Speichenbrüche nicht die Regel bei Tandems. Drei Viertel aller Tandems habe bislang gar keine Speichenbrüche erlitten. Dieses Diagramm enthält sehr viele Einflussgrößen, die sich alle auf die Häufigkeit von Speichenbrüchen auswirken. Dies sind u.a. (+ positiv oder - negativ): Teamgewicht (-), Laufradgröße (-), Reifenbreite (+), Speichenzahl (+), Klemmweite (++), Höhe des Felgenprofils (+), Selbstbau von Laufrädern (+). Es wird versucht werden, die Einflüsse dieser Größen abzuschätzen.
Antrieb: Zähnezahlen des großen Kettenblatts.