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Technik - Tacho

Da der Stoker nicht die Strecke beobachten muss, kann er/sie sich natürlich gut mit dem Tacho beschäftigen. Der Captain will aber seinen nicht abgeben. Außerdem kann es die Effizienz des Teams steigern, wenn der Stoker auch über die aktuelle Geschwindigkeit Bescheid weiß. Was tun? Die einfachste Möglichkeit ist, einen zusätzlichen Tacho für den Stoker zu installieren, dessen Geber am Hinterbau befestigt wird oder mit einem verlängerten Kabel ebenfalls an der Gabel. Bei der Montage an Vorder- und Hinterrad zeigen die beiden Tachos allerdings geringe Differenzen wegen des Schlupfs des angetriebenen Hinterrads. Besser ist die Montage beider Tachos an der Vorderradgabel, was schon eine sehr gute Synchronisation ergibt. Am elegantesten ist es aber, beide Tachos elektrisch zu verbinden und über einen einzigen Geber zu betreiben.


Parallel geschaltete Tachos (Sigma BC800, Baujahr 2001) für Captain und Stoker.

Die Methode mit den zusammengelöteten Tachos hat sich zumindest bei uns bestens bewährt (Touren- und Renntandem, s. Fotos). Ist recht elegant, finden wir, außerdem wird die Strecke auf beiden Tachos exakt gleich gemessen. Man nehme: zwei identische Tachos (in unserem Fall Sigma BC800, Baujahr 2001), eine zusätzliche Vorbauhalterung (zur aufrechten Montage auf dem hinteren Oberrohr), einen Meter zweiadrige Kupferlitze, eine Abisolierzange, einen Lötkolben und ein Spannungs-Messgerät.

Mit der Zange wird am vorderen Tacho die Isolierung angeritzt und beiseite geschoben, so dass ca. 1 cm Draht freiliegt. Vom hinteren Halter wird der Kontakt abgeknipst und die Kabelenden freigelegt. Daran wird der zusätzliche Draht angelötet, und zwar so lang, dass der hintere Tacho ungefähr in der Mitte des hinteren Oberrohres montiert werden kann. Nicht zu weit vorne, sonst ist beim Fahren die ääh Rückseite des Captains im Weg. Nicht zu weit hinten, sonst stößt der Stoker mit den Knien dagegen. Mit dem Messgerät bei beiden Tachos die Polung messen und die jeweils entsprechenden Enden zusammenlöten, also plus an plus und minus an minus – die beiden Tachos werden also parallel geschaltet. Alle Lötstellen mit Klebeband isolieren und fertig. Jetzt nur noch montieren, aber das ist Standard. Vielleicht noch die beiden Tachos als "vorne" und "hinten" markieren, damit sie nicht verwechselt werden. Das ist zwar technisch gesehen egal, manchmal vergisst man doch einen, und zwar immer den hinteren. Dann weiß man wenigstens die Gesamtkilometer. Auf dem Bild unten kann man die Anlage halbwegs erkennen.

Hinweis: Es muss nicht mit allen Tachos funktionieren. Mit den Sigma-Tachos der Serie bis 2002 geht es problemlos. Die neuren Sigmas ab 2003 machen offenbar mehr Schwierigkeiten: Das Kabel ist schwieriger zu handhaben, weil die Litzen dünner sind, und an der Elektronik hat sich auch etwas verändert, so dass es nicht ausreicht, die Tachos einfach zusammenzulöten (Wenn man es tut, läuft einer von beiden ständig weiter). Man muss außerdem noch den Leckstrom zwischen beiden Tachos abblocken, indem man sie mit Hilfe von Dioden trennt. Im vorliegenden Fall haben wir Germanium-Dioden genommen, um den Spannungsverlust gering zu halten. Einziger Vorteil der neuen Serie: Der Standardhalter lässt sich für Lenker- und für Vorbaumontage verwenden.


Parallel geschaltete Tachos (Sigma BC1600, Baujahr 2004) mit Trennung mittels Ge-Dioden.


© D. Bettge; 1.1.2002, letzte Änderung: 19.2.2004