Tandem-Fahrtechnik - Gruppen-Trainingvon Roger Marquis |
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Es gibt keinen besseren Weg, die Trainingsmotivation zu wecken und zu erhalten als eine gute, regelmäßig fahrende Trainingsgruppe. Im Folgenden sind einige weltweit gebräuchliche Tipps und Techniken zusammengestellt. (Anmerkung des Übersetzers: Dieser Artikel wurde nicht für Tandems geschrieben - das macht aber nichts. Für Tandem-Gruppen gilt das gleiche. Tandems in Solo-Gruppen müssen sehr aufmerksam und präzise fahren und darauf achten, im Gefälle nicht zu schnell zu werden.)
Foto: Tailwind Tandem Club.
Pacelines, Pacelines, Pacelines (Fahren in geschlossener Linie)! Einzeln oder zu zweit nebeneinander, schnell oder langsam rotierend, vor allem aber immer flüssig und kompakt. Dies ist die Regel, die über allen anderen steht und von jeder erfahrenen Gruppe befolgt wird.
Beschleunige langsam und immer mit einem Auge darauf, dass die Gruppe zusammenbleibt. Attacken, Spurwechsel, kurze harte Antritte und andere Renn-Praktiken sind möglicherweise OK bei manchen kurzen Ausfahrten, haben aber keinen Platz in einem ausgedehnten Gruppentraining. Ich bin oft überrascht, dass Neulinge glauben, dieses agressive Fahren sei ein besseres Training als das Fahren in guter rotierender Linie.
Der Schlüssel zum Erfolg ist ein konstantes Tempo. Achte auf deinen Pedalrhythmus, bevor du die Spitze erreichst und behalte ihn bei bis kurz nachdem du wieder aus dem Wind gehst. Wenn du dich sehr stark fühlst beschleunige und/oder bleibe länger an der Spitze. Wenn du beschleunigst, dann tu es allmählich. Vergiss nicht auf Abfahrten stärker zu treten, um den zusätzlichen Luftwiderstand auszugleichen.
Forciere am Berg, aber vergiss nicht, die Gruppe wieder zusammenzubringen. Das bedeutet, zwar nicht auf jeden Bummler zu warten, aber immer einen angemessenen Versuch zu unternehmen, nach schwereren Abschnitten wieder zusammenzukommen.
Windschattenfahrer sind immer willkommen, sollten sich aber bitte im Hintergrund halten. Es gibt kaum etwas störenderes als jemanden, der nach vorne rotiert, nur um im Wind sofort langsamer zu werden. Wenn du dich ausgelaugt, müde oder warum auch immer nicht dazu in der Lage fühlst im Wind durchzuziehen, dann ist es kein Problem hinten zu bleiben. Lass dann nur die Fahrer, die nach hinten rotieren, wissen, wo das Ende der rotierenden Gruppe ist.
Öffne keine Löcher! Wenn du dich hinter einer Lücke befindest, schließe sie langsam. Eine geübte Gruppe fährt 95% der gesamten Zeit (einschließlich Stopps, Kurven, kurzen Anstiegen, Abfahrten und anderem Verkehr) in enger Linie und schließt unvermeidbare Löcher bevor sie zu einem Problem werden.
Weise nicht auf jedes einzelne Schlagloch, entgegenkommende Auto oder so hin. Jeder Fahrer muss die Verantwortung für sich selbst übernehmen. Das bedeutet, dass jeder einzelne auf den Verkehr und die Straße aufpassen sollte, auch am Ende der Gruppe. Die vorderen Fahrer sollten aber vor ungewöhnlichen Hindernissen warnen und die Gruppe in einer fließenden Bewegung um Glassplitter, Schlaglöcher, langsamere Fahrer usw. herumsteuern. Aber verlass dich nie darauf, dass die anderen für dich auf die Straße achten.
Die führenden Fahrer tragen die größte Verantwortung für die Gruppe und müssen das an Stoppschildern oder Ampeln bedenken. Beschleunige nicht über eine gelbe Ampel, wenn du nicht weißt, dass die restliche Gruppe es auch schaffen kann. Wenn die Gruppe doch getrennt wird, dann fahre langsam, bis der hintere Teil den Anschluss geschafft hat. Wenn du gerade hinten bist, fahre nicht achtlos über Kreuzungen, außer wenn es offensichtlich ist, dass die anderen Verkehrsteilnehmer die komplette Gruppe passieren lassen.
Zeige kein elitäres Gehabe. Abgesehen vom Trainingsaspekt ist das beste an Gruppenfahrten die Geselligkeit. Teamzugehörigkeit, Rennerfahrung, Helmbenutzung, Fahrradtyp etc. sind alles Dinge des persönlichen Geschmacks und sollten es auch bleiben. Solange ein Fahrer sicher fährt und mithalten kann, sollte er willkommen sein.
Erfahrene Fahrer sollten auf Fehler hinweisen. Selbstverständlich muss das diplomatisch geschehen - aber es ist wichtig, Leute auf riskanten Fahrstil, hartes Bremsen, Schneiden nicht einsehbarer Kurven, unnötige Verkehrsbehinderung etc. aufmerksam zu machen.
Es ist hilfreich, einen Treffpunkt an einem bekannten, zentralen Ort zu haben. Cafés, Plätze und Fahrradläden sind z.B. gute Orte um zu warten und sich zu unterhalten, bevor die Fahrt losgeht.