SuDiBe Tandemseiten 

Fotoecke – Objektive für Nikon-DSLR: Festbrennweiten

Nach den ersten sehr positiven Erfahrungen mit der neuen D80 und dem 18-200 überlegt man irgendwann natürlich, was noch sinnvoll sein könnte. Ich habe mir zwar vorgenommen, nie wieder mit mehr als einem Objektiv durch die Gegend zu laufen, aber das Superzoom kann eben doch nicht alles. Für Personen im Innenraum, wo man nicht blitzen will, macht sich ein klassisches Normalobjektiv sehr gut. Extreme Perspektiven lassen sich mit einem Weitwinkelzoom erzeugen. Und im Makrobereich kann eine spezielle Optik die Grenzen des machbaren deutlich erweitern. Mal sehen, was noch kommt.

AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G

D80 mit 1,4/50 G

Der erste zusätzliche Luxus war bereits 2008 ein "Normalobjektiv" 1,4/50 mm, in diesem Fall das neue Nikon AF-S 1,4/50 G, mit Ultraschallmotor und der Möglichkeit, den Autofokus jederzeit manuell zu überfahren (Gewicht 280 g). Wenn man bei wenig Licht kurze Verschlusszeiten benötigt, ist hohe Lichtstärke nicht zu ersetzen. Das 50er entspricht auf der DX-Kamera einem 75er KB-Objektiv, ist also ein ganz leichtes Tele. Hat man nur dieses Objektiv dabei, so bekommt man durch den begrenzten Blickwinkel einen völlig neuen Blick auf die Welt. Der Fokus per Ultraschallmotor ist leise, sehr zuverlässig und nicht übermaäßig schnell, weil hier die gesamte Optik bewegt wird.

Aufnahmen D80 mit 1,4/50 G

Was beim Film das 85er war, bietet im DX-Format dieses 50er: ein hoch lichtstarkes Portätobjektiv für Innenräume, das schon bei voller Öffnung gute Bildqualität liefert. Vergesst die Messwerte – es funktioniert bei voller Öffnung hervorragend. Im Freien eine Optik für leicht geraffte Perspektiven.

Aufnahmen D80 mit 1,4/50 G bei voller Öffung


AF-S DX Nikkor 35 mm 1:1,8G

D80 mit DX 1,8/35 G

Update 2009: das neue Nikon AF-G 1,8/35, das erste echte Nikon-Normal-Objektiv für die DX-Kameras (entspricht gut 50 mm bei KB). Es ist klein, leicht und preiswert. Als "DX"-Objektiv muss es keine Vollformat-Sensoren beleuchten, daher ist es deutlich kompakter als das dafür verfügbare 1,8/35, nämlich 200 g statt 300 g und ein ca. Drittel des Preises.

Wie bei allen "G"-Objektiven wurde neben dem Blendenring auch die Entfernungsskala eingespart. Die Bildqualität ist ohne Einschränkungen hervorragend bis auf eine leichte Tonnenverzeichnung, die man früher von Normalobjektiven nicht gewohnt war. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass man die Bildqualität etwas auf Kosten der Verzeichnung optimiert hat, was im digitalen Zeitalter aber kein Problem mehr darstellt. Dieses Objektiv nebutz eine Hinterlinsenfokussierung, die den Vorteil hat, dass sich am Objetiv außen gar nichts bewegt. Der Autofokus lässt sich auch hier jederzeit manuell überfahren. Ein nützliches und universelles Objektiv. Neben einem Zoom ist dies die erste Anschaffung, die man tätigen sollte, am besten gleich beim Kauf der Kamera.

Aufnahmen D80 mit 1,8/35 G

Nach ein paar Jahren Gebrauch kann ich feststellen, dass dieses Objektiv vermutlich gerne unterschätzt wird. Obwohl es leicht und preiswert ist, hat es eine ausnehmend gute Bildqualität. Schon bei voll offener Blende sind Schärfe und Kontrast sehr gut, und ab 2.8 ist alles nur noch knackscharf. Bei aufmerksamer Betrachtung ist der Unterschied in der Auflösung zwischen dem 35er und einem Zoom deutlich. Man kann mit einer DX-Kamera nur mit dem 35er erstaunlich viele Situationen abdecken, wenn man nur ein wenig vor und zurück läuft. Der Bildwinkel ist – typisch für ein Normalobjektiv – unauffällig und unaufdringlich. Das Bokeh des unscharfen Hintergrunds ist bei Porträts sehr schön. Dies ist das mit Abstand im Wortsinn preiswerteste Objektiv, das man bekommen kann.


zum 1,8/85


© D. Bettge; 1.2.2009, letzte Änderung: 20.12.2018