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Fotoecke – Objektive für Nikon-DSLR: Weitwinkel-Zooms

Tokina AT-X 124 PRO DX II

D80 mit Tokina DX 4/12-24

Ein sehr interessantes Objektiv (Stand 2009) ist auch das Tokina 4/12-24 mm Weitwinkel-Zoom (Serie II mit eigenem Fokusmotor), entsprechend 18-36 mm Kleinbild. Es fühlt sich sehr solide an und liefert auch bei offener Blende im gesamten Zoombereich gute Schärfe. Ein DxO-Modul ist vorhanden. Fokussiert wird mit einem "normalen" Stellmotor, der aber bei einem Weitwinkel-Zoom nur kleine Wege bewältigen muss und deshalb sehr leise arbeitet. Insgesamt ein Objektiv ohne echte Schwächen, das seinen Preis von immerhin gut 600 Euro wert ist. Dadurch, dass am langen Ende 36 mm KB-Äquivalent erreicht werden, kann man mit dem 12-24 auch ganz normale Perspektiven erzeugen, so dass man nicht ständig Objektive wechseln muss. Ein extremeres Objektiv, wie das neue (2010) Sigma 8-16 ist hierzu nicht in der Lage, das muss man bedenken. Besser wäre das Nikon 10-24.

Aufnahmen D80 mit Tokina 12-24

Nicht immer ist die standardmäßige Verzeichnungskorrektur in der Kamera oder per DxO-Nachbearbeitung sinnvoll. Dies ist meistens der Fall, wenn man Personen-Gruppen mit kurzen Brennweiten aufnimmt, s.u. In solchen Fällen werden Köpfe, die sich in der Nähe der Bildecken befinden unschön verzerrt. Dann ist es sinvoller, eine gewisse Tonnenverzeichnung in Kauf zu nehmen (wenn sie das Objektiv ohnehin hat) oder sogar hinienzurechnen. Bei DxO kann das entweder manuell geschehen oder durch die sogenannte "Volumenanamorphose", die korrigierte Bilder in Fisheyebilder umrechnet, wobei der Effekt umso stärker ist, je kürzer die Brennweite ist. Man sollte je nach Hauptmotiv entscheiden, was wichtiger ist: Winkeltreue oder Flächentreue – beides zusammen geht nicht, das ist wie bei Landkarten. Manchmal ist es praktischer, gleich ein Fisheye-Objektiv zu nehmen, s. dazu weiter unten auf dieser Seite.

links: mit Verzeichnungskorrektur – Mitte: ohne Verzeichnungskorrektur – rechts: Fisheye-Korrektur ("Volumenanamorphose")

Update 9/2012: Manche Dinge bemerkt man erst mit der Zeit, so z.B. dass das 12-24 bei 24 mm Brennweite an den Bildseiten gerne Unschärfe produziert, die auch durch Abblenden nicht beseitigt werden kann. Vermutlich liegt hier eine zu starke Bildfeldkrümmung vor, so dass Zentrum und Randbereiche der Bilder bei dieser Brennweite nicht gleichzeitig scharf werden. Offenbar ist dies eine systematische Schwäche, denn wenn man genau liest, taucht dieses Problem auch in Testberichten auf. Letztlich habe ich das Objektiv trotz seiner tollen Leistungen im Weitwinkelbereich verkauft und durch das 2009 erschienene Nikon 10-24 ersetzt.

Tokina 12-24 auf 24 mm: deutliche Rand-Unschärfen => verkauft und durch Nikon 10-24 ersetzt.


AF-S DX Nikkor 10-24 mm 1:3,5-4,5

D7000 mit DX-Nikkor 10-24

Das Nikon 10-24 ersetzt 2012 das Tokina 12-24, wegen dessen Schwäche am langen Ende. Und es funktioniert – die Probleme sind weg. Hier erste Aufnahmen (mit Auto-Verzeichnungskorrektur der D7000):

Aufnahmen D7000 mit DX-Nikkor 10-24

Ein DxO-Modul ist vorhanden, insofern ist auch alles gut. Bei 10 mm sind die Bildecken bei Offenblende etwas schwammig, ab 12 mm ist fast alles knackscharf. Der Autofokus neigt bei den kleinen Brennweiten manchmal dazu, sehr weit in den Vordergrund zu fokussieren, vielleicht weil bei längerer Einstellung eh alles scharf ist und das Fokusmodul keine Unterschiede erkennen kann. Hier kann manuelle Einstellung auf unendlich Abhilfe schaffen.


Tokina AT-X 107 DX Fisheye

D80 mit Tokina DX 3,5-4,5/10-17 Fisheye

Das außergewöhnliche Fisheye-Zoom von Tokina ist klein und leicht. Die Abbildung ist hier offenbar weniger aufwändig als bei einem winkelkorrigierten Weitwinkel-Zoom. Für die D80 und mittlerweile auch für die D7000 gibt es DxO-Module, aber auch ohne dieses ist die Nachbearbeitung in DxO problemlos. Das Objektiv hat keinen eigenen Fokusmotor, d.h. die Kamera muss einen eingebaut haben, was bei D80 und D7000 der Fall ist. Bei 10 mm Brennweite hat man 180 Grad Bildwinkel über die Diagonale, einfach enorm. Bei den längeren Brennweiten ist der Fisheye-Effekt wesentlich weniger ausgeprägt, so dass man auch Bilder machen kann, die etwas unauffälliger daherkommen.

Aufnahmen D7000 mit Tokina Fisheye Zoom, die linken drei mit 10 mm Brennweite

In manchen Situationen ist es hilfreich, Fisheye-Aufnahmen gerade soweit zu entzerren, das die Randbereiche etwas natürlicher erscheinen, siehe dazu die folgenden Beispiele (alle mit DxO gerechnet). Eine vollständige Entzerrung ist auch möglich, führt aber zu einer sehr extremen Perspektive und unscharfen Randbereichen, da diese stark aufgeblasen werden.

links: Original – Mitte: geringfügig entzerrt – rechts: vollständig "entzerrt"

Bei etwas größeren Brennweiten von 15 oder 17 mm wirken die Bilder kaum noch auffällig. Eine leichte Entzerrung kann auch hier förderlich sein, s.u.

links:Original – rechts: geringfügig entzerrt


zum neuen 18-300er


© D. Bettge; 1.2.2009, letzte Änderung: 16.12.2018